Discrimination in Entrepreneurship and What You Can Do to Help Combat It
Although the number of minority-owned businesses grows every year, there is still a disparity when it comes to minority entrepreneurs...
Beitrag lesenVon Entrepreneurship Campus
Unternehmensgründungen sind eine treibende Kraft der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung. Ein florierender Arbeitsmarkt, eine alternde Gesellschaft, sowie die oftmals bemängelte fehlende ‚Kultur des Scheiterns‘ tragen in Deutschland jedoch dazu bei, dass es nur relativ wenige Neugründungen gibt.
Eine gesellschaftliche Gruppe stellt hierbei jedoch eine Ausnahme dar. So sind Menschen mit ausländischen Wurzeln äußerst gründungsaktiv: Zwischen 2005 und 2018 ist die Zahl der Selbstständigen mit Migrationshintergrund um rund 36% von 566.000 auf 773.000 gestiegen. Im Jahr 2019 wurden 160.000 von insgesamt 605.000 Unternehmensgründungen, also jede vierte Gründung, durch Migrantinnen oder Migranten realisiert.
Wie lässt sich dieser Trend erklären und welche wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Potentiale bietet er?
Migration ist ein selektiver Prozess, der mit erheblichen Ambitionen, Kreativität und Entschlossenheit verbunden ist. Dementsprechend neigen Migranten dazu, abenteuerlustiger und unternehmerischer zu denken als jene, die sie zurücklassen. Darüber hinaus verfügen Personen mit Migrationserfahrung über eine erhöhte Resilienz, d.h. die Fähigkeit risikoreiche Situationen zu bewältigen.
Ein besonderer Vorteil, den Unternehmerinnen und Unternehmer mit Migrationshintergrund genießen, ist, dass sie häufig auf die günstige oder kostenlose Arbeitskraft von Familienmitgliedern zurückgreifen können, welche oft aus einem starken Gefühl der Solidarität heraus motiviert sind, zum Familienunternehmen beizutragen und es „gemeinsam zu schaffen.“ 2019 hatte knapp die Hälfte der Migrantinnen und Migranten selbstständige Bekannte oder Verwandte. Bei den Gründerinnen und Gründern liegt dieser Anteil bei 61%. Dies schafft nicht nur Vorbilder, sondern ermöglicht den Neugründerinnen und -gründern auch den Zugriff auf ein breites Netzwerk und die Erfahrungen ihres Umfelds.
Die erhöhte Gründungsaktivität reflektiert jedoch auch die bestehenden sozialen Ungleichheiten. So ist der Weg in die Selbstständigkeit für Angehörige von Zuwanderergruppen, die am Arbeitsmarkt besonders stark diskriminiert werden, oftmals der einzige Weg, um in den Zielländern Fuß zu fassen. Es muss also zwischen jenen Notgründungen und den sogenannten Chancengründungen, dem Verfolgen expliziter Geschäftsideen, unterschieden werden. Auch wenn letztere mit 47% die klare Mehrheit ausmachen, gibt es unter Migrantinnen und Migranten vergleichsweise viele Notgründungen. Im Jahr 2019 waren es 32% im Vergleich zu 23% unter den gesamten Gründungen.
Der Beschäftigungseffekt von Unternehmerinnen und Unternehmern mit Migrationshintergrund ist erheblich: Zwischen 2005 und 2018 wuchs in Deutschland die Anzahl der in Migrantenunternehmen Beschäftigen um 50 Prozent von rund 1 Million auf rund 1,5 Millionen Personen. Allerdings beschränkt sich ihr Beitrag nicht nur auf die Schaffung von Arbeitsplätzen in den Zielländern, sondern umfasst auch wichtige Wirtschaftsfelder wie Innovation und Handel. So kann der neue Typus des ‚transnationalen‘ Selbstständigen, welcher sowohl in der alten als auch der neuen Heimat in Netzwerke eingebunden ist, die wirtschaftlichen Beziehungen von Ziel- und Herkunftsländern stärken. Durch den Zugang zu jenen internationalen Netzwerken, profitieren Migrantinnen und Migranten auch von Wissenstransfers, sogenannten ‚Knowledge Spillovern‘ und können dadurch entscheidende Treiber des technologischen Fortschritts sein.
Unternehmertum kann eine entscheidende emanzipatorische Funktion innehaben, indem es Migrantenfamilien ermöglicht, Eigentum zu erwerben, ihren Kindern eine gute Ausbildung zu finanzieren, in bessere Wohngegenden zu ziehen und so schließlich den sozialen und wirtschaftlichen Aufstieg zu schaffen. Wie man erst kürzlich am Beispiel der Biontech-Gründer Özlem Türeci und Uğur Şahin beobachten konnte, können die Erfolgsgeschichten von Unternehmerinnen und Unternehmer mit Migrationshintergrund jungen Menschen mit ausländischen Wurzeln Zuversicht geben und einen positiven Wandel der öffentlichen Wahrnehmung anstoßen.
Quellen:
https://www .bertelsmann-stiftung .de/de/unsere-projekte/produktivitaet-fuer-inklusi- ves-wachstum/projektnachrichten/deutsche-wirtschaft-muss-35-milliarden-euro- mehr-in-wissenskapital-investieren-1
https://www.kfw.de/PDF/Download-Center/Konzernthemen/Research/PDF-Do- kumente-Volkswirtschaft-Kompakt/One-Pager-2020/VK-Nr.-205-November-2020- Migrantengruendung.pdf
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/biontech-gruender-oezlem-tuereci- und-ugur-sahin-deutschland-wird-genug-impfstoff-bekommen-a-00000000-0002- 0001-0000-000174691195
Haas, H. de, Castles, S. & Miller, M.J. (2020). The Age of Migration: International Population Movements in the Modern World. London: Red Globe Press.
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